Zu früh gefreut! Leider mussten wir bei unseren heutigen Schulbesuchen auf Kerstin verzichten. Das restliche Team trennte sich heute. Die Jungs fuhren mit Christine in weitere Secondary Schools, um den Arduino-Workshop und die Schülerbefragung durchzuführen. Bei Prof. Schrader, Iryna und Christin stand der Besuch von vier Primary Schools auf dem Vormittagsplan.
Beim Besuch der ganz Kleinen wurden wir von Solange [soˈlãːʒ], unserer Küchenfee unterstützt. Es stellte sich heraus, dass Sie eigentlich Educational Supervisor ist, also die pädagogische Vorgehensweise aller Lehrer von Buea überwacht (so habe ich das zumindest verstanden).
Wieder wurden wir mit einem Ständchen und zwei Blumenstäußen empfangen. Wir besichtigten die Einrichtungen und erfuhren, dass in einem Raum von ca. 4 m² 54 Kindergartenkinder unterrichtet werden. Die Zustände der drei weiteren Grundschulen waren eigentlich noch erschreckender. Man fühlte sich ziemlich blöd dabei, den Lehrern Fragen zu Computern zu stellen. Diese waren hier wohl eher das kleinste Problem…
Nichtsdestotrotz war es eine tolle Erfahrung in die niedlichen Gesichter mit den Kulleraugen zu schauen. Wir hätten nur gerne mehr als nur Süßigkeiten dabei gehabt.
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Bei den beiden Secondary Schools handelte es sich um die beiden einzigen reinen Mädchenschulen der Diözese. Die Schülerinnen auf unserer ersten Station, dem Our Lady of Mount Carmel, hatten etwas Besonderes für uns vorbereitet: ein kleines Dance Drama aus der Morinkim-Tradition, das damit endete, dass eines der Mädchen Jon eine Babypuppe in den Schoß legte. Wir fanden, dass ihm das ziemlich gut stand! Der Arduino-Workshop war auch hier wieder ein voller Erfolg und nach einem guten Gespräch mit den Informatiklehrern und einer sehr herzlichen Verabschiedung, zu der uns die Direktorin selbstgebackenen Kuchen und frischgepressten Saft überreichte, ging es weiter ins St. Anne’s College in Limbe. Nach einer „typisch afrikanischen“ Begrüßung – wir bekamen eine Peace Plant sowie ein Töpfchen mit Maispflanzen überreicht – mussten wir dann selber ran: Mit Palmwedeln und Pompons wurden wir auf die Tanzfläche „gebeten“, wo wir uns nicht schlecht blamierten (ja, es gibt ein Video davon und NEIN, wir wollen unseren wunderschönen Blog nicht verschandeln indem wir es hier posten). Schade, dass unser lieber Herr Professor nicht dabei sein konnte! Nachdem wir auch hier wieder sehr intensiv mit den Schülerinnen gearbeitet hatten, waren wir platt und die holperige Autofahrt zum Lunch Meeting mit der restlichen Truppe verlief dementsprechend schweigsam.
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Zum Mittagessen trafen wir uns alle wieder in einem ziemlich edlen Restaurant. Dort wurde ein typisch kamerunisches Buffet für uns aufgabaut. Wir saßen draußen auf der Terasse, genossen die frische Luft (das Restaurant lag etwas höher) und den momentanen Luxus.
Im Anschluss besuchten wir alle gemeinsam das älteste College Kameruns. Sasse wurde 1939 von den Deutschen erbaut und war ein beeindruckendes Anwesen. Ich glaube, das Areal war größer als unser THB-Campus. Wir zogen wieder unser Programm durch und als im Anschluss der Bus bereits zur Abfahrt bereit stand, fragten wir Fomo, der uns mit unendlicher Geduld wirklich jeden Wunsch erfüllt, ob wir vielleicht auch mal ein paar Schritte laufen könnten. Die Landschaft rund um das College war traumhaft schön und diesen Ausblick wollten wir genießen. Der Bus wartete also etwas weiter entfernt auf uns und wir fuhren zurück in die Unterkunft.
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Kerstin ging es zum Glück schon etwas besser, als dann auch wieder das Abendbrot gebracht wurde. Die kamerunische Küche ist sehr eigen und die damit verbundenen Gerüche ebenfalls. Doch es bleibt spannend, immer wieder etwas Neues zu probieren. Ein großer Dank geht hiermit an Solange, die nicht nur täglich für uns in der Küche steht und viele viele Speisen für uns zaubert, sondern auch noch geduldig versucht, uns die Namen der traditionellen Gerichte beizubringen.
Soo, jetzt sitzen wir alle bei Taschenlampenlicht und flackernder Elektrizität zusammen und bereiten gleich noch den morgigen Tag vor.
Edit: Da unsere Gäste sehr ausdauernd waren und der Strom uns nicht mehr mit seiner Anwesenheit beehrte, bereiteten wir dann doch nichts mehr für den nächsten Tag vor.